Selektiv Lötanlage: präzise Bearbeitung einzelner Bereiche

Das Löten ist ein sehr wichtiges Herstellungsverfahren, das bereits seit Jahrtausenden bekannt ist. In der Neuzeit ist es dabei nicht nur von großer Bedeutung, dass hierbei eine sehr feste Verbindung entsteht, die eine hohe mechanische Widerstandsfähigkeit aufweist. Darüber hinaus kommen beim Löten elektrisch leitfähige Metalle zum Einsatz. Aus diesem Grund eignet sich das Löten hervorragend für die Verbindung der einzelnen Komponenten bei einer elektronischen Baugruppe. Auf diese Weise ist nicht nur ein fester Halt gewährleistet, sondern auch eine zuverlässige Übertragung der elektrischen Impulse. Häufig kommt hierbei das Wellenlöt-Verfahren zum Einsatz. Hierbei wird die gesamte Leiterplatte mit den entsprechenden Bauteilen bestückt. Es gibt aber einige Anwendungsfälle, in denen dies nicht möglich ist. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die Leiterplatte nachträglich mit einem zusätzlichen Element bestückt werden muss oder wenn sich diese aufgrund ihrer Wärmestabilität nicht für das Wellenlöt-Verfahren eignet. In diesen Fällen bietet es sich an, eine Selektiv Lötanlage zu verwenden.

Lötanlage selektiv: Der Vorbereitungsprozess ist von großer Bedeutung

Wenn eine Lötanlage selektiv arbeitet, muss sie den entsprechenden Bereich zunächst auf den Eingriff vorbereiten. Hierfür ist es zunächst notwendig, ein Flussmittel aufzutragen. Dieser Vorgang wird als Fluxen bezeichnet. Das Flussmittel entfernt die Oxid-Schicht von der Oberfläche der entsprechenden Bauteile. Das ist für einen optimalen Halt und für eine hohe Leitfähigkeit sehr wichtig. Danach wird in der Regel das gesamte Bauteil erwärmt. Das ist notwendig, da eine plötzliche punktuelle Erwärmung, die beim Lötvorgang an der Lötstelle sonst stattfinden würde, zu mechanischen Spannungen führen würde. Das könnte das Bauteil beschädigen.

Selektiv Lötanlage: der Lötvorgang

Nachdem die Vorbereitungsmaßnahmen abgeschlossen sind, beginnt der eigentliche Lötvorgang. Häufig verfügt eine selektiv Lötanlage über einen größeren Tank mit geschmolzenem Lot. Über eine feine Düse spritzt sie eine kleine Menge davon genau an die gewünschte Lötstelle. Diese Vorrichtung lässt sich in der Regel über ein elektronisches Steuerungssystem sehr präzise an die entsprechende Stelle führen.